Die Uhrenindustrie kultiviert ihre Gründungsmythen. Jeder Uhrmacher, der etwas auf sich hält, behauptet, er sei der Sohn von Abraham-Louis Breguet, dem Meisteruhrmacher des 18. Jahrhunderts. Thomas Baillod gehört nicht zu diesen Evangelisten. Er bleibt lieber auf dem Boden der Tatsachen, mit seinen Stiefeln auf den Jurakämmen. Dennoch ist seine Geschichte eng mit dem Meister verbunden. Was Breguet und Thomas Baillod gemeinsam haben, ist, dass sie beide im Herzen der Uhrenindustrie des Kantons Neuenburg geboren wurden. Sie teilen auch eine mechanische Spezialität: das Tourbillon. Breguet hat es erfunden. Baillod hat es demokratisiert.

Hier ist eine kurze Erklärung. Was ist ein Tourbillon? Es ist das Herzstück einer Uhr und besteht aus einer Unruh, an der eine Spiralfeder befestigt ist, die sich auf- und abwickelt und so die Unruh in Schwingung versetzt, alles zentriert auf einer Achse und fixiert in einem Käfig. Die Besonderheit des Tourbillons besteht darin, dass sich der Käfig um sich selbst dreht (bei anderen Uhrenherzen ist er feststehend).